Vier Verheißungen


Wenn wir uns als Christen treffen und miteinander beten, setzen wir uns vor Gott für andere Menschen ein. Wir sind aktiv. Wir tun etwas.

Auf der anderen Seite treffen wir uns als Christen, weil Gott etwas für uns tun will. Es ist ein bisschen wie bei Hase und Igel, wo der Igel immer ruft: "Ich bin schon da!" Noch bevor wir beten, ist Gott schon da. Er möchte uns stärken, ermutigen und ausrüsten. Er tut das unter anderem durch die Verheißungen, die er uns in seinem Wort gegeben hat. Vier von diesen Verheißungen möchte ich näher betrachten.

Die erste steht in Matthäus 4,19. Da sagt Jesus zu den beiden Fischern Simon und Andreas: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.


Menschenfischer - das wollen wir auch gern sein. Wir möchten dazu beitragen, dass andere Menschen Jesus kennenlernen. Aber wie sollen wir das machen? Was sollen wir zu anderen sagen?


Die Verheißung hier besteht wie eigentlich alle Verheißungen aus zwei Teilen. Zuerst kommt das, was wir tun sollen: Kommt her! Folgt mir nach! Das heißt doch: Wendet euch an mich mit allen Sorgen, Fragen, Anliegen. Sucht meine Nähe. Lest mein Wort, damit ihr mich besser kennenlernt und erfahrt, was mein Wille für euch ist.


Und dann folgt: Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Ich werde das tun. Wir müssen nur das tun, was wir können: uns ganz auf Jesus ausrichten. Er tut den Rest!

 

Die zweite Verheißung, die wir uns ansehen wollen, ist sehr schön und sehr bekannt. Sie steht in Matthäus 11,28: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Oder, wie es in der Lutherübersetzung heißt: Ich will euch erquicken.


Das kennt jeder von uns, dass man sich erschöpft, überlastet und geplagt fühlt. So viele Kuren kann man gar nicht machen, um all die Kraft zu tanken, die man im Alltag nötig hätte. Auch in unserem Dienst für Gott gibt es immer wieder Zeiten, in denen wir frustriert sind oder müde werden. Es ist wunderbar, wenn wir da Menschen haben, bei denen wir mal richtig auspacken und abladen können.


Und hier fordert uns Jesus auf, mit unserer Last zu ihm zu kommen. Wenn wir das tun, dann gilt uns sein Versprechen, dass er uns eine erfrischende, belebende Ruhepause schenkt.

Unsere nächste Verheißung finden wir in Matthäus 16,18. Dort sagt Jesus zu Petrus: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.


„Wie kann das eine Verheißung sein, die mir persönlich gilt?“, fragen wir uns da vielleicht. In der Tat ist es eine Verheißung für die Kirche als Ganzes und für die einzelnen Gemeinden. Da wir als Christen Teil der Kirche und Mitglied einer Gemeinde sind, kann uns diese Verheißung aufbauen und trösten. Wer fragt sich nicht manchmal, wo eigentlich der Geist Gottes wirkt, wenn er all das Menschliche in der Gemeinde sieht, das Chaos, die Unstimmigkeiten, die Schwächen, die Pannen? Oder wenn die Gemeinde nicht wächst, wenn man selbst am liebsten davonlaufen möchte?


Diese Verheißung erinnert uns daran, dass Jesus es ist, der die Gemeinde baut und dass sie nicht untergehen wird.


Das ist aber schon der zweite Teil der Verheißung - das, was Jesus tut und tun wird. Und wie sieht hier unser Beitrag aus? Was erwartet Gott von uns?


Erinnern wir uns daran, warum Simon hier Petrus genannt wird: Jesus hat seine Jünger gefragt, für wen sie ihn halten. Petrus hat geantwortet: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!“

Das bedeutet, Petrus hat sich zu Jesus als Sohn Gottes bekannt. Und das ist es auch, was wir als Gemeinschaft von Christen tun sollen: uns zu Jesus als dem Sohn Gottes bekennen. Wenn wir das tun, können wir uns darauf verlassen, dass trotz allem menschlichen Versagen Gemeindeaufbau geschieht, weil Jesus sein Versprechen hält.

Die letzte Verheißung, die ich uns vor Augen halten möchte, steht in Matthäus 28, 19-20: Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.


Diese Verse kennen wir alle als den großen Missionsauftrag. Hier sind wir aufgefordert, uns von Gott senden zu lassen - in fremde Länder, so wie viele Missionare, oder in unsere Stadt oder in unser persönliches Umfeld. Es gibt viele Aufgaben, die auf uns warten, wenn wir aufhören, nur auf uns selbst zu sehen. Und was wir auch tun, wohin wir auch gehen, wir haben sein Versprechen, dass er immer schon da ist, wo wir ankommen und dass er jeden Weg mit uns geht.

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