Melissa Harrison: Vom Ende eines Sommers

buecherfreuden • 19. Juni 2021

Allein gelassen

Im England der 1930er Jahre kennt die 14-jährige Edie nach Abschluss der Schule nur das mühevolle Leben auf dem elterlichen Hof mit harter Arbeit, Abhängigkeit von der Natur und ständigen Existenzsorgen. Sie fühlt sich hilflos gegenüber den intimen Übergriffen eines Nachbarjungen und den Schwierigkeiten in ihrer Familie und steigert sich in ein magisches Denken hinein.

Als die Journalistin Constance FitzAllen mit romantisch verklärten Vorstellungen über das bäuerliche Leben ins ländliche Suffolk kommt, freundet sich Edie mit der unkonventionellen Frau an. Constances Bestrebungen, die Landbevölkerung für eine konservative, antisemitische Bewegung zu gewinnen, haben jedoch tragische Folgen für Edie und ihre Familie.


Einfühlsam schildert der Roman, wie Edie einerseits auf dem Hof fest eingebunden ist, andererseits völlig alleingelassen wird mit ihren inneren Fragen und Ängsten. Sie tastet sich mühsam vor ins Erwachsenenleben, ist aber dem Druck, der durch die Eltern unterschwellig an sie weitergegeben wird, nicht gewachsen. 


Mit seinen wunderbaren Naturbeschreibungen liest sich das Buch sehr atmosphärisch und dicht. Die Lektüre ist einerseits voller Schönheit und Glanz, andererseits aufwühlend und traurig. Der Schluss hat mich unvorbereitet getroffen.


Unbedingt lesenswert!


Melissa Harrison: Vom Ende eines Sommers


Erschienen am 18.6.2021 bei Dumont. Bildrechte: Dumont.


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