François Lelord: Es war einmal ein blauer Planet

buecherfreuden • 28. Oktober 2020

Mission Erde

Nachdem Umweltkatastrophen ein Leben auf der Erde unmöglich gemacht haben, hat sich der restliche Teil der Menschheit in eine Kolonie auf den Mars zurückgezogen.

Unter der Regierung der künstlichen Intelligenz Athena haben sich die Menschen selbstoptimiert und jedes Mitglied dient der Gemeinschaft mit den eigenen Fähigkeiten. Ein Kämpferteam, das herausfinden sollte, ob die Erde inzwischen wieder bewohnbar ist, kam von seiner Mission nicht zurück. Nun wird Robin Normandie, ein Neutrum, also ein Mensch ohne besondere Begabungen, zur Erde geschickt, um die Situation zu erkunden.


Robin trifft auf verschiedene Zivilisationen und geht der Frage nach, welche Lebensform den Menschen glücklich macht. Als er die verschollene Kämpfertruppe entdeckt, setzt er alles daran, sie sicher auf den Mars zurückzubringen. Zur gleichen Zeit versucht Robins Freundin Yu hinter das Geheimnis zu kommen, warum ausgerechnet Robin für diesen heiklen Auftrag ausgewählt wurde. Robins und Yus Entdeckungen werden richtungsweisend für die Zukunft der Kolonie.


Der Autor verbindet eine spannende Erzählung mit philosophischen Fragen und Elementen der Utopie. Verschiedene Entwürfe für menschliches Zusammenleben werden miteinander kontrastiert und werfen die Frage auf, in welchem Verhältnis Vergnügen und Arbeit, persönliche Freiheit und Unterordnung stehen müssen, damit der Einzelne Erfüllung findet und das Miteinander gelingt.


Die Stimmung des Romans ist heiter und zuversichtlich, die Geschichte liest sich leicht und die Fragen nach den Grundlagen des Glücks sind aktuell und nachvollziehbar. Am Ende bleibt es offen, wie Robin seine neue Welt gestalten will, und dies kann ein Anstoß für den Leser sein, sich seine eigenen Gedanken über das menschliche Zusammenleben zu machen. 


Dem Autor gelingt es mit seiner Geschichte, ein Empfinden dafür zu wecken, wie kostbar unsere Erde und unser Dasein ist. Auch das Buch macht einen hochwertigen Eindruck. Mit Lesebändchen, wunderschönem Schutzumschlag und farblich passend bedrucktem Schnitt ist es aufwendig und ansprechend gestaltet. Es ist eine Freude, es in der Hand zu halten und darin zu lesen. 


François Lelord: Es war einmal ein blauer Planet


Erschienen bei Penguin. Bildrechte: Penguin.

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