Julie Soto: Rose in Chains

buecherfreuden • 27. Juli 2025

Unfrei

Briony Rosewood ist die Prinzessin von Evermore. Nach dem Zusammenbruch eines brüchigen Friedens und vier Jahren Krieg wird ihr Königreich vom Nachbarland Bomard erobert, ihr Zwillingsbruder fällt, und Briony selbst gerät in Gefangenschaft. Erniedrigt und ihrer Magie beraubt, wird sie in einer öffentlichen Auktion als Sklavin und Quelle magischer Energie versteigert.

Der Käufer ist ausgerechnet Toven Hearst – ein Mann, mit dem sie einst zur Schule ging und zu dem sie sich trotz wachsender Feindschaft immer hingezogen fühlte. Als sein Eigentum gebrandmarkt landet Briony im Haus seiner Familie, eingeschlossen von einer unüberwindbaren magischen Barriere. Toven bleibt unnahbar und ihre Fluchtchancen sind gleich null. Die Situation wird noch bedrohlicher, als die Herrscherin von Bomard ein besonderes Interesse an Briony zeigt und Tovens Freunde mit eigenen Augen sehen wollen, wie Briony von ihrem Besitzer dominiert und entwürdigt wird.


Nur rätselhafte Lichtblicke, zaghafte Hoffnungen und unerwartete Entwicklungen verhindern, dass Briony vollständig in Resignation versinkt.


Der Roman wird aus Brionys Perspektive erzählt. Rückblenden eröffnen Einblicke in die politische Vorgeschichte und die komplizierte Beziehung zu Toven. Vieles bleibt rätselhaft, manches lässt sich erahnen, und man darf gespannt auf die Fortsetzung sein.


Das Buch beginnt mit einer klaren Triggerwarnung, die schon viel darüber aussagt, was die Leserinnen erwartet: „Dieses Werk enthält explizite sexuelle Szenen, blutige Gewaltdarstellungen sowie die Beschreibung sexueller Übergriffe auf die Erzählerin. Nicht-einvernehmlicher Geschlechtsverkehr sowie Kauf und Verkauf von Menschen in Gefangenschaft ist eins der zentralen Themen von Rose in Chains. Außerdem werden erzwungene Sterilisation, der Tod von Nebenfiguren und Folter beschrieben.“


Ich habe diesen Roman mit gemischten Gefühlen gelesen. Einerseits ist er sehr spannend, atmosphärisch dicht und die Figuren sind interessant. Andererseits waren die Grausamkeiten und der menschenverachtende Umgang mit den Besiegten für mich stellenweise schwer zu ertragen. Auch die Interaktionen zwischen Briony und Toven haben mich manchmal irritiert und nicht immer überzeugt.


Trotz allem denke ich, dieses Buch sticht  positiv aus der Fülle der Romantasy-Titel heraus. Unter Berücksichtigung der Triggerwarnung kann ich es allen empfehlen, die düstere, komplexe Geschichten mit moralischer Ambivalenz schätzen.


Juliet Brooks: Rose in Chains


Erschienen am 16.7.2025 bei Goldmann. Bildrechte: Goldmann


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