Mit ihrer poetischen Sprache erschafft die Autorin eine schwebende, mysteriöse, düstere und sehr dichte Atmosphäre. In einem Zitat heißt es: „Mir war nicht klar, dass der Saum der Welt nicht zwischen den Lebenden und den Toten verläuft, sondern viel eher zwischen dem Realen und dem Unbekannten.“ Als Leserin habe ich das Gefühl, mich genau in diesem Saum zwischen Realem und Unbekanntem zu bewegen – zwischen Fakten und Magie. Ich fühle mich regelrecht in den Roman hineingezogen.
Ava Reid greift erneut zentrale Themen auf: Emanzipation, Krieg und die Instrumentalisierung von Kunst zur Manipulation der Massen. Womit ich mich etwas schwergetan habe, war das Abgleiten der beiden Hauptfiguren und ihre Unfähigkeit, sich der Realität zu stellen und einander die Wahrheit zu sagen. Der Schluss ist schön und befreiend – und obwohl ich mich gefreut habe, Effy und Preston noch einmal zu begegnen, habe ich mir stellenweise fast gewünscht, es wäre beim ersten Band geblieben.
Ein poetischer, symbolgeladener Roman über Wahrheit, Täuschung und den schmalen Grat zwischen Traum und Wirklichkeit.
Ava Reid: A Theory of Dreaming (A Study in Drowning Band 2)
Erschienen am 9.10.2025 bei Loewe. Bildrechte: Loewe










