Der Roman setzt nahtlos am ersten Band an, was mir den Einstieg etwas erschwerte, da meine Lektüre bereits einige Monate zurücklag. Dennoch fand ich schnell wieder Zugang zu der von Konflikten, Auseinandersetzungen und riskanten Entscheidungen geprägten Welt von Elphame. Die Handlung liest sich spannend und flüssig, meist aus der Perspektive der Hauptfiguren, aber immer wieder ergänzt durch überraschende Blickwinkel anderer Figuren. Besonders positiv fand ich, wie Tyghan und Bristol trotz aller Turbulenzen immer wieder Wege finden, miteinander zu sprechen und ihre Konflikte konstruktiv zu lösen – das wirkt wohltuend in einem Genre, das häufig auf künstliche Missverständnisse setzt. Auch die Mischung aus Erfolgen und Rückschlägen hat mir gefallen: Vieles ist schwer errungen, aber nicht alles endet in Katastrophen.
Die Krise, in die Bristol gegen Ende gerät, erschien mir jedoch emotional überzogen. Ihre Reaktionen sind bis zu einem gewissen Grad verständlich, doch die daraus gezogenen Konsequenzen führen zu einem Ende, das mich zutiefst enttäuscht hat. Dieses für mich völlig unbefriedigende Finale hat meine Freude an der Dilogie leider stark getrübt. Die Autorin hat die Richtung der Geschichte hier aus meiner Sicht zu stark gegen den Strich der Lesererwartung gebürstet. Wirklich schade, denn Setting, Figuren und Beziehungsentwicklungen haben mich bis dahin begeistert.










