Im Mittelpunkt steht Clara, die nach einem Jahr im berüchtigten Gefängnis Halazar von Kaelis, dem Leiter der Akademie, aus ihrer Zelle geholt wird. Er erkennt ihr Talent und schmuggelt sie unter falscher Identität an die Akademie, wo sie Freundschaften, Rivalitäten und die ständige Gefahr der Enttarnung erwarten. Zwischen ihr und Kaelis entwickelt sich ein schwankendes Spiel aus Nähe und Abwehr. Während er mit einer legendären Karte eine neue Welt schaffen will, verfolgt Clara besessen ihr eigenes Ziel: ihre verstorbene Mutter zurückzubringen – auch um den Preis von Verrat. Der Roman endet mit einem dramatischen Cliffhanger, der vieles offenlässt.
Atmosphärisch stark sind die detailreichen Beschreibungen von Räumen der Akademie und anderen Schauplätzen des Romans. Schwächer gerät die Zeichnung der Charaktere und ihrer Beziehungen: Claras Denken kreist sehr stark um den Verlust der Mutter, ihre oft unklugen Entscheidungen und übertrieben einseitige Loyalität machen es mir schwer, sie sympathisch zu finden. Die Dynamik mit Kaelis wiederholt sich, und die wenigen, aber detailliert geschilderten intimen Szenen tragen wenig zur Entwicklung bei. Trotz des Titels darf man außerdem von Arcana Academy keine typische Dark-Akademia-Geschichte erwarten; die Akademie bleibt eher Kulisse, vom Unterricht oder Alltagsleben erfährt man nur wenig.
Für mich bleibt ein ambivalenter Eindruck: Arcana Academy ist fesselnd, voller Dramatik und teilweise mitreißend im Setting, zugleich aber anstrengend durch eine Heldin, deren Verhalten mich häufig frustriert. Das Ende hat mich schockiert und geärgert – dennoch macht es neugierig auf den nächsten Band.
Elise Kova: Arcana Academy 1
Erschienen am 22.7.2025 bei Hodderscape. Bildrechte: Hodderscape
Deutsche Ausgabe: 13.10.2025 bei Cove
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